Köln 06.–09.11.2025 #artcologne2025

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Der Star war die Location

Zur Eröffnung der DC Open präsentierte die ART COLOGNE ihren beliebten Sundowner erstmals im neu belebten Café Central.

Gäste des Sundowners der ART COLOGNE vor dem Café Central

Gute Stimmung und interessante Gespräche beim Sundowner der ART COLOGNE im Café Central Foto: Koelnmesse GmbH/ Sebastian Drueen

Preisfrage: Was ist der Anlass, wenn sich fast zweihundert Kunstliebhaber am frühen Abend Anfang September in Köln auf einer Terrasse vor einem Café tummeln, so dass zeitweise der ganze Gehweg besetzt ist? Richtig, die Kunstsaison im Rheinland ist eröffnet – mit der DC Open und ihrem traditionellen, von der ART COLOGNE veranstalteten Sundowner-Empfang.

Für den hat die Kölner Kunstmesse mit dem Café Central einen perfekt passenden Ort gefunden, wie die lebhafte Stimmung in der Jülicher Straße bewies. Angeregt plauderten die Gäste mit einem Glas Gaffelkölsch in der Hand oder einem Weißwein oder Rosé (von der Domaine Grier und La Mar de Aresan) und griffen zwischendurch gern nach den Spießchen mit Grillgemüse und Anchovis, dem Kürbissüppchen aus dem Glas oder den Pizzastückchen vom Holzbrett.

Daniel Hug und Benjamin Agert, die beiden Direktoren der ART COLOGNE konnten dabei renommierte Sammlerinnen und Sammler aus der Region wie Sabine Duvenbeck, Georg Jacobi, Ralph Weiden, Nina und Mauritz Meßler begrüßen, aber auch Vertreter:innen der jüngeren Generation wie Johanna Hölscher von Haus Mödrath.

Zu Künstlerinnen und Künstlern wie Luisa Clement, Sophia Süßmilch oder Stefan Brüggemann gesellten sich Galeristinnen und Galeristen wie Marietta Clages oder Petra Martinetz. Neben vielen Kölner:innen und Düsseldorfer:innen war auch Bonn diesmal gut vertreten, etwa mit Friederike Voßkamp, der Direktorin des August-Macke Hauses, Viktor Neumann, dem Direktor des Bonner Kunstvereins, oder Johanna Adam, Kuratorin der Bundeskunsthalle.

Gruppenbild der Gastgeber: Daniel Hug und Benjamin Agert von der ART COLOGNE, Ljiljana Radlovic (Director DC Open Düsseldorf), Robert Danch (Director DC Open Köln), Alex Flick (Galerie Gathering und Café Central)

Von links nach rechts: Daniel Hug und Benjamin Agert von der ART COLOGNE, Ljiljana Radlovic (Director DC Open Düsseldorf), Robert Danch (Director DC Open Köln) und Alex Flick (Galerie Gathering und Café Central) luden gemeinsam ein Foto: Koelnmesse GmbH/ Sebastian Drueen

Legendärer Kölner Künstlertreff

Doch der heimliche Star des Abends war die (wiederentdeckte) Location. Seit diesem Jahr hat das Café Central mit dem in London und auf Ibiza lebenden Galeristen Alex Flick einen neuen Pächter. Den1984 von Werner Peters eröffneten legendären Kölner Künstlertreff, in dem Martin Kippenberger, Jörg Immendorf, Albert und Markus Oehlen, Günter Förg und viele andere eine zweite Heimat fanden, möchte Flick mit neuem Leben erfüllen. Und eröffnete parallel dazu im Belgischen Viertel auch noch eine Dependance seiner Londoner Gathering Gallery.

Auf das Café Central und seinen neuen Galeriestandort ist der 39jährige Alex Flick durch Vermittlung seiner Kölner Galeristenfreunde Manoucher Khoshbakht und Jakob Pürling (von der Galerie Drei) gestoßen. Als Flick im vergangenen November erstmals auf der ART COLOGNE im Sektor NEUMARKT ausstellte, zeigten sie ihm die leerstehende, zuvor von Jan Kaps betriebene Galerie und brachten ihn mit dem 83-jährigen Café Central-Gründer Werner Peters zusammen, der sich schon länger aus dem operativen Geschäft zurückziehen wollte. Flick, der seine zweite Galerie auf Ibiza erfolgreich mit einer Bar kombiniert hat, war sofort begeistert von dem großen Potential des Ortes. Zwar hatte das Café seine besten Jahre schon hinter sich, doch mit dem Schwung einer jüngeren Generation und ihren frischen Ideen scheint eine Renaissance mehr als wahrscheinlich.

Die Künstlerin Luisa Clement und Viktor Neumann, Direktor des Bonner Kunstvereins

Haben den Abend genossen: Die Künstlerin Luisa Clement und Viktor Neumann, Direktor des Bonner Kunstvereins Foto: Koelnmesse GmbH/ Sebastian Drueen

Tanzen vor Kippenbergers Spiegeln

Ein Ort der Kunst wird Café Central auf jeden Fall bleiben. Das verrät schon sein besonderes Interieur, das manche Gäste des Sundowners erst so richtig in Augenschein nahmen, als sie ein plötzlich einsetzender Regenschauer um 20:30 Uhr von der Terrasse vertrieb. Große Bewunderung gab es für die lustigen Brust-Leuchten der Turner-Preis-Trägerin Gewinnerin Tai Shani im Entree und den mit Aluminium verkleideten Tresen des deutsch-mexikanischen Konzeptkünstlers Stefan Brüggemann. Aber auch für die acht ikonischen Spiegel, die Martin Kippenberger anlässlich des fünften Central-Geburtstags mit Karikaturen der Stammgäste versah. Werner Peters hatte sie in seinem Archiv gefunden und Alex Flick für die Neugestaltung des Cafés zur Verfügung gestellt.

In Stimmung gehalten von DJ Alex Tackenberg und seinem perfekt auf die Party-Bedürfnisse angepassten Set setzten sich am Tresen und den quadratischen Tischchen die angeregten Gespräche bis in den späten Abend fort. Wobei nicht immer die Kunst als Thema dominierte. Auch die bevorstehenden Kommunalwahlen in Nordrhein-Westfalen und die Kürzungen im Kultursektor wurden heftig diskutiert. Die Zeiten sind eben politischer geworden, das spürt auch die Kunst. Meyer, Julie Mia und Lara Werth – eine dynamische Mischung aus Malerei, Skulptur und Installationen.

Autor: Olaf Schlippe

Die Künstlerin Sophia Süßmilch und die Galeristin Petra Martinetz

Die Künstlerin Sophia Süßmilch und die Galeristin Petra Martinetz Foto: Koelnmesse GmbH/ Sebastian Drueen